Heute ist der




Salzkotten:
 
 

die Geschichte

geschichtliches aus der RegionDas historische Wappen der Sälzer zeigt im Sinne ihres Wahlspruchs "Unita durant" einen Händedruck, den wir heute noch an dem Sälzeraltar der St.-Johannes-Pfarrkirche, an der Sälzerinnungsfackel und an der Stirnseite des Brunnenhäuschens auf dem Marktplatz sehen können.
Die Salzgewinnung war während des ganzen Mittelalters ein wesentlicher Bestandteil des wirtschaftlichen Lebens der Stadt und mit besonderen Rechten verbunden. Erstmalig erwähnt werden die Salzwerke 1160, als das Kloster Hardehausen 3 Salzhütten in „Saltcoten" zugesprochen bekommt. In der Folgezeit kommt es zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem Erzbistum Köln. Zum Schutze der Westgrenze des Bistums Paderborn befestigte Bischof Simon I. von Paderborn die Sälzersiedlung mit einem Holz-Erde-Wall, erweiterte sie durch die Ansiedlung der Bewohner aus den umliegenden Dörfern und erhob sie zur Stadt.

Vielsen, eine Wüstung, durch den Vielser Hof, den Vielser Bach und die Vielser Straße in Erinnerung gehalten, wird 1216 als Pfarrei genannt, bestand aber mit Sicherheit schon früher. Die Pfarrei umfaßte den Bereich zwischen Upsprunge, Verne und der Dreckburg. Die neugegründete Stadt berührt im Westen die Heder mit ihren zahlreichen Nebenbächen, die das Wasser den Doppelgräben ringsum zuführen und umfaßt die Salzquellen mit den Salzkotten, die der Stadt den Namen gaben.

Die Kirche St. Johannes ist seit über 730 Jahren in ihrer ausgewogenen Bauform einer romanisch-frühgotischen-westfälischen Hallenkirche Mittelpunkt von Salzkotten. Acht Jahre nach der Stadtgründung wird in einem Streit Bischof Simon von Paderborn durch den Erzbischof von Köln besiegt und gefangengenommen. Ein Jahr später freigelassen muß er sich einem Vertrag unterwerfen, der Salzkotten für 48 Jahre zum gemeinsamen Besitz von Paderborn und Köln macht und die Schleifung der Burg Vielsen verlangt. Bei dem großen, fast die gesamte Stadt vernichtenden Brand von 1340 geht auch die Gründungsurkunde verloren. Bischof Bernhard erneuert daher das Stadt- und Bürgerrecht. Seit dem 14. Jahrhundert setzte - bedingt durch die Salzgewinnung und den mit besonderen Privilegien verbundenen Salzverkauf - ein wirtschaftlicher Aufschwung ein, von dem alle Bürger profitieren. In der Stadt ließen sich neben den Sälzern in der Folgezeit auch Ackerbürger, Handwerker und Kaufleute nieder. Zum Schutz der Stadt und des Bistums siedelte der Bischof innerhalb der Stadtmauern Burgmannen aus dem niederen Adel an, die er mit Sonderrechten bedachte. Diese führten die Schützen an, die Stadt und Land zu verteidigen hatten. Nach dem Aufstieg des Bürgertums verloren die Burgmannen nach und nach an Bedeutung und zogen sich aus der Stadt zurück.

Das reichste und bedeutendste Burgmannsgeschlecht war das der Herren von Krewet. Ihr Wohnsitz lag zwischen der Hauptstraße und der nördlichen Stadtmauer, an dem heute noch "Freiheit" genannten Platz, was auf die Sonderrechte dieses Burgmanns hinweist. Weiter erinnern an Krewet die Wappen in einem Schlußstein des südlichen Seitenschiffs der Pfarrkirche und an einem Haus von 1575 in der Vielser Straße.

Einen großen Rückschlag erlitt die Stadt im 30-jährigen Krieg. Das furchtbare Unheil brach 1633 über die Stadt herein. Matthäus Merian schreibt in seiner „Topographia Westphaliae" Jahre später: „Ein Städtlein, welches anno 1633 im Decembri der von Knipphausen samt den Hessischen mit Sturm erobert und allda übel gehauset ist auch das Städtlein bis auf wenig Häuser und die Salzhütten abgebrandt worde".

An die Erstürmung der Stadt Salzkotten erinnert bis heute das Glockengeläut am Vorabend des 22. Dezember. Erstaunlich schnell erholte sich die Stadt, und über den Salzhandel erfolgte ein rascher wirtschaftlicher Aufstieg. Davon zeugen mehrere stattliche Fachwerkhäuser, die kurz nach dem 30-jährigen Krieg gebaut wurden. Das Stadtsiegel von 1634 zeigt erstmals das "Dreiblatt als Wappen mit dem Heiligen Johannes", vorher den Bischof von Paderborn als Landesherrn.

Den Höchststand erreicht der Salzhandel im 19. Jahrhundert durch technische Verbesserungen, die Pfarrer Philipp Korte (1730 - 1803) nach einer Studienreise durch das Salzkammergut einführte. Schon bald danach kommt das billige Steinsalz auf den Markt. Der Bau der Eisenbahnstrecke (1850) begünstigte den allgemeinen Handel und die Entwicklung der industriellen Unternehmen. So wird schließlich 1908 die Salzgewinnung in Salzkotten eingestellt. 1919 bis 1921 werden die 450 Meter langen Gradierwerke vollständig abgerissen.

Die beiden großen Weltkriege 1914/1918 und 1939/1945 gingen nicht spurlos an der Stadt vorüber. Nach 1945 galt es zunächst, die Folgen des Krieges zu überwinden. Die Wirtschaft erholte sich. In Salzkotten entstanden neue Industrieunternehmen, vorhandene vergrößerten sich und steigerten ihre Produktion. Ein erhöhter Bedarf an Arbeitskräften und die Aufnahme von Flüchtlingen führten zu einem raschen Anwachsen der Einwohnerzahl. Es entstanden große, neue Siedlungen am Stadtrand.

An die alten Zeiten erinnern neben der oben erwähnten Pfarrkirche noch Fachwerkhäuser aus vergangenen Jahrhunderten, Wehrtürme und Reste der Stadtmauer. Die Salzproduktion im 18. und 19. Jahrhundert wird heute wieder durch ein rekonstruiertes 50 Meter langes Gradierwerk erlebbar. Das Brunnenhäuschen auf dem geologisch bemerkenswerten Sinterhügel des Marktplatzes ist eines der Wahrzeichen der Sälzerstadt.

Durch die kommunale Neugliederung entstand 1975 die neue Stadt Salzkotten. Es erfolgte ein Zusammenschluß der früheren amtsangehörigen Stadt Salzkotten und der Gemeinden Mantinghausen, Niederntudorf, Oberntudorf, Scharmede, Schwelle, Thüle, Upsprunge, Verlar und Verne.

Quelle: Stadt Salzkotten

 
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