 | Die Stadt ist eine Gründung der Edelherren von Büren, die unweit eines Schnittpunktes wichtiger Handel- und Heerstraßen um 1150 eine Burg errichteten. Dieser Burg lagerten die Edelherren durch Umsiedlung aus dem nahen Umfeld (z.B. aus dem Dorf Büren, erstmals 1015 urkundlich erwähnt) eine städtische Siedlung vor, die mit Zustimmung des Paderborner Bischofs 1195 mit Stadtrechten ausgestattet wurde. Die Gründung der Stadt verfolgte politische Interessen. Die Anbindung einer abhängigen städtischen Gefolgschaft sicherte den Schutz der Burg, aber auch die Einkünfte der Edelherren. Sie war möglich durch die Gewährung umfassender städtischer Rechte, zu denen die Anlage einer Stadtmauer ebenso gehörte wie das Zugeständnis einer weitgehend autonomen Stadtverwaltung und einer eigenen Rechtsprechung. Für die wirtschaftliche Bedeutung Bürens war es entscheidend, daß der Ort bereits in sehr früher Zeit das Recht erhielt, eigene Münzen prägen zu lassen, vor allem aber aus dem überörtlichen Fernhandel Zölle einzutreiben. Auf dieser Grundlage konnte sich Büren sehr schnell von einer bäuerlichen zu einer handwerklichen und kaufmännischen Siedlungsgemeinschaft entwickeln. Es bestanden Handelsbeziehungen nach Norden und Osten. Das reiche Zunft- und Gildewesen der Stadt zeugt von regem Handel und Wandel. Als das Adelsgeschlecht mit Moritz von Büren ausstarb, trat der Jesuitenorden das Erbe an. Anstelle der Burg erbauten die Jesuiten ihr Kolleg und die Kirche St. Maria Immakulata, die bedeutendste Barockkirche Westfalens. Die Auflösung des Ordens 1773 führte den Besitz dem Paderborner Bischof zu. Die Säkularisierung (1802) des Fürstbistums Paderborn brachte den Übergang der Stadt und Herrschaft an den preußischen Staat. Die rechtliche Gleichstellung aller Bürger in der "Franzosenzeit" reformierte auch das gesellschaftliche Leben in Büren. Von 1816 bis 1974 war Büren Sitz des gleichnamigen Kreises. |
Aber nicht nur die Stadt Büren selbst, sondern auch die heute in die Stadt integrierten ehemaligen amtsangehörigen Gemeinden haben eine reiche geschichtliche Vergangenheit aufzuweisen: Die erste urkundliche Überlieferung von Ahden datiert aus dem 9. Jahrhundert. Am Südausgang des Ortes erinnert die Kluskapelle an die Klause Marienstein von 1433. Das Kleindorf Barkhausen wird 1025 als Siedlung im Almegau genannt. Im Gemarkungsgebiet liegen die heutigen Ortswüstungen Grotenswinefeld und Lütkenswinefeld. Brenken ist eine der ältesten Siedlungen im Almegau. Hier saß von jeher das gleichnamige und zu den ältesten Aldelsfamilien des Paderborner Landes zählende Geschlecht derer von Brenken. Ebenfalls ein Kleindorf ist Eickhoff. Durch die Lage am Westrand des Hochstiftes wurde der neuzeitliche Ort immer wieder bei Grenzstreitigkeiten in Mitleidenschaft gezogen. Das Haufendorf Harth besitzt die typische Spornlage einer spätmittelalterlichen Gründung. Die Burg Ringelstein (1399 erstmals genannt) ist eine Gründung der Edelherren von Büren und war als Gerichtsstätte zur Zeit der Hexenverfolgung Schauplatz trauriger Ereignisse. In Hegensdorf , einem der ältesten Dörfer im Stadtgebiet, wird seit ca. 1250 ein heiliges Kreuz verehrt. Zu Hegensdorf gehört seit 1939 der Weiher Keddinghausen, dessen Geschichte bis in das Jahr 1263 zurückzuverfolgen ist. Um 800 baute der Adelige Sidag in Siddinghausen eine hölzerne Kirche. Das Pfarrsprengel war ursprünglich sehr groß und erstreckte sich fast über das gesamte heutige südliche Stadtgebiet.
Die Geschichte des Großdorfes Steinhausen beginnt im 12. Jahrhundert. 1243 wird erstmals die Pfarrei erwähnt. Zur Gemarkung gehören die Ortswüstungen Diderikeshusen, Nasthusen und Wichmodeberg. Weiberg ist um 1500 entstanden und gehörte zur Pfarrei Siddinghausen, von der es 1752 mit Harth und Barkhausen abgepfarrt wurde. Mittelalterliche Siedlungen des Raumes sind der Pfarrort Hepern (heut wüst) und Volbrexen. Das kleine Haufendorf Weine findet 1015 urkundliche Erwähnung. Im Jahre 1382 wird ein Freistuhl (Gerichtsstätte) genannt. Die Geschichte der Wewelsburg reicht bis in das Jahr 1123 zurück. Das gleichnamige Dorf entstand im 14. Jahrhundert im Schatten der Burg. Großen Einfluß auf den gesamten Raum hatte das 837 gegründete Kloster Böddeken (1803 aufgelöst). Im Dritten Reich war die Wewelsburg Kultstätte der SS, in Niederhagen war ein KZ eingerichtet. Heute ist die Wewelsburg das Wahrzeichen des Kreises Paderborn und Standort des Historischen Museums des Hochstiftes Paderborn.
Redakteur: Jörg Altemeier
Quelle: Stadt Büren |