Heute ist der




Werther:
 
 

die Geschichte

geschichtliches aus der RegionDurch den Zusammenschluss des früheren Amtes Werther (Westf.) und der Gemeinde Häger, Isingdorf, Rotenhagen, Rotingdorf, Schröttinghausen (teilweise) und Theenhausen wurde mit Wirkung vom 01. Januar 1973 die neue Stadt Werther (Westf.) gebildet, die damals rund 10.000 Einwohner zählte. Erstmals schriftlich erwähnt wurde Werther in einer Abschrift des Freckenhorster Heberegisters aus dem Jahre 1050. Dort hieß es, dass ein "Bodo von Wartera", was soviel wie Werder oder Insel bedeutet und die Bezeichnung eines alten Rittergutes auf einer Insel im Schwarzbachtal gewesen sein könnte. Bei einer anderen Auslegung ging man davon aus, dass auf dem Grund des heutigen "Hauses Werther" ein römisches Castell, das "Castra watera", gestanden haben mag.

Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich der Name "Watera" (1050) über "Wertere" (um 1284), "Werthere" (1296), "Werter" (1556), "Werther" (1684) bis zum heutigen "Werther" (Westf.). Im Urkundenbuch der Stadt und des Stiftes Bielefeld aus der Zeit von 1226 bis 1505 wurde Werther mehrfach erwähnt, wobei die Höfe vornehmlich an der Straße von Bielefeld nach Osnabrück lagen, dem mittelalterlichen Handelsweg. Im Jahre 1226 wurde der Hof Meyer zu Rahden als Fronhof der Grafen von Ravensberg genannt. Von hier dürfte die Aufsicht über das umliegende Land ausgeübt worden sein, ehe sich mit der Einteilung der Grafschaft Ravensberg in Ämter und Vogteien die ersten Ansätze einer geordneten Verwaltung zeigten. Die Stadt Werther und die Gemeinden der neuen Stadt Werther (Westf.) bildeten damals wie heute die Kirchengemeinde Werther. Die St. Jacobikirche in Werther mit ihrem romanischen Turm und gotischen Schiff dürfte schon im 12. Jahrhundert erbaut worden sein.

Zusammen mit dem Kirchspiel Dornberg gehörte das Kirchspiel Werther zur Vogtei Werther im Amt Sparrenberg der Grafschaft Ravensberg. Mittelpunkt der Vogtei wurde das im 14. Jahrhundert erstmals erwähnte HAUS WERTHER, auch Wengeringdorf (Wentrup) und Obernhus (Overbeck) genannt. Die Familien von Cappel und Droste-Erwitte (bis 1508) und von Hatzfeld (1508 - 1804) hatten es mehrere Jahrhunderte hindurch in Besitz. Im Jahre 1511 fiel die Vogtei Werther mit der Grafschaft an die Herzöge von Kleve/Mark und im Jahre 1609 an die Kurfürsten von Brandenburg-Preußen. Obwohl Werther im Jahre 1488 gemeinsam mit Halle und Borgholzhausen bereits Weichbildgerechtsame (die "Wichbolde" hatten einige Weichbildgerichte und einen Bauernrichter) verliehen erhielt, verblieb es mit seinen umliegenden Gemeinden unbedeutend. Die bewohnte Fläche des Jahres 1556 zählte in Werther 44, Rotenhagen mit Häger (zu den "freien Hagen" gehörend) 47, Isingdorf 22, Schröttinghausen 19, Rotingdorf 13 und Theenhausen 12 Wohnungen.

Im Jahre 1654 bestätigte der Großkurfürst von Brandenburg das Privileg der Weichbildgerechtsame. Damit bekam Werther Handelsrechte, die sich zwar in einem sehr bescheidenen Rahmen hielten, dennoch aber für Werthers Entwicklung eine Wende bedeuteten; es entstand eine geschlossene Bebauung und somit eine Abkehr von der reinen Landwirtschaft. Noch heute stehen in der Innenstadt von Werther Häuser, die Zeugnisse von jener Wende ablegen.

Die Verleihung der Stadtrechte für Werther durch König Friedrich Wilhelm I. von Preußen im Jahre 1719 war wiederum ein Markstein in der Geschichte der Entwicklung der Stadt Werther. Die wirkliche Bedeutung zeigte sich nicht in den verwaltungstechnischen Änderungen, die die Verleihung der Stadtrechte mit sich brachte, sondern wiederum auf wirtschaftlichem Gebiet. Für die Stadt Werther fielen die Handelsschranken, so dass sich jetzt Gewerbetreibende nach ihrem freien Willen in Werther niederlassen konnten. Im Jahre 1787 zählten die Landgemeinden um Werther 5.568, die Stadt Werther selbst 1.013 Einwohner. Rund 100 Kaufleute und Handwerker lebten in dieser Zeit in ihren Mauern. Zu Beginn der 19. Jahrhunderts bestimmte das wirtschaftliche Leben in der Stadt nicht mehr der Handel, sondern das Handwerk der Zigarrenmacher und der Leineweber.

Der Bau der Kleinbahnlinie nach Bielefeld im Jahre 1901 brachte dem gewerblichen Leben neuen Auftrieb. Seither haben Betriebe der verschiedensten Industriezweige in Werther Fuß gefasst. Die heute vorhandene Zahl der Gewerbebetriebe zeugt davon, dass die Landwirtschaft in der Stadt Werther (Westf.) nicht mehr die dominierende Bedeutung hat. Die ehemaligen Landgemeinden dagegen sind bis auf geringe Ausnahmen in Häger industriearm und in starkem Maße der Landwirtschaft verbunden.

Im Jahre 1949 zählte die Stadt Werther (Westf.) bedingt durch den großen Zustrom von Flüchtlingen und Vertriebenen 4.391 Einwohner.

Die Bevölkerungszahlen der Stadt und der umliegenden Landgemeinden stiegen stetig an. Wirtschaft, Wohnungsbau und die sonstigen Einrichtungen einer Stadt dieser Größenordnung erfahren einen wesentlichen Aufschwung. Durch den Zusammenschluss des früheren Amtes Werther und der Gemeinden Häger, Isingdorf, Rotenhagen, Schröttinghausen (tlw.) und Theenhausen wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen mit Wirkung vom 1. Januar 1973 die neue Stadt Werther (Westf.) gebildet. Das bisherige Amt Werther wurde aufgelöst. Im Jahre 1982 wurde im Rahmen einer Gebietänderung die Rückgliederung von ca. 20 ha (Flächen "Nagelsholz") aus der Stadt Bielefeld zur Stadt Werther (Westf.) wirksam, so dass die Fläche des Stadtgebietes auf 35,28 qkm anwächst.

Quelle: Stadt Werher

 
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